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Museumsinsel
nördlicher Teil der Spreeinsel
Richtfest für das Neue Museum

Modell Museumsinsel: im zentrum das Neue Museum mit der geplanten James Simon Galerie

Modell Museumsinsel: im Zentrum das Neue Museum mit der geplanten James Simon Galerie (weiße Bauteile im Modell).

Fotos: Anne Schäfer-Junker

Neues Museum - Tage der Offenen Tür

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz feiert am 21.9.2007 Richtfest für das Neue Museum und seine Besucher kommen zu den Tagen der Offenen Tür vom 22.9. - 24.9.2007


Das Neue Museum gehörte zu den bedeutendsten Bauvorhaben seiner Zeit in Preußen.

Das von Friedrich August Stüler zwischen 1843 und 1855 errichtete Neue Museum in Berlin stellt sowohl als Teil des Gesamtensembles der Museumsinsel als auch als solitäres Bauwerk ein herausragendes Dokument des Museumsbaus des 19. Jahrhunderts dar.

Mit diesem Bau hatte Friedrich August Stüler in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Carl Wilhelm Hoffmann, dem als Bauleiter ein entscheidender Anteil an der Konzeption zukommt, ein seinerzeit sowohl in seiner architektonischen Gestaltung als auch in seiner Bautechnik ausgesprochen modernes Gebäude errichtet, an dem viele neuartige Materialien und Konstruktionen erprobt wurden.

Erstmalig in Berlin wurden beim Bau des Neuen Museums eine mit Dampf betriebene Ramme für die Pfahlgründung und ein ebenfalls
mit Dampf betriebener Lastenaufzug verwendet. Das Neue Museum ist (sichtbar auch in den Restteilen seiner baulichen Erhaltung) ein bedeutendes konstruktions- bzw. technikgeschichtliches Denkmal und ein einzigartiges Dokument der Zeitgeschichte.

 

SchoenesWetter beim richtfest

Kupfergrabenblick

 

Das Neue Museum ist ein Denkmal im Ensemble der Museumsinsel Berlin auf der UNESCO-Welterbeliste

Blick auf die Feierlichkeiten Am Kupfergraben


Richtfst

Das Neue Museum dokumentiert wie kein anderer Bau die Anfänge des Bauens mit Guß- und Schmiedeeisen in einem großen Umfang in Berlin. Es der erste repräsentative Monumentalbau Berlins und Preußens, in dem sowohl Gußeisen als auch Schmiedeeisen verwendet wurden. Das ganze Bauwerk war von eisernen Traggliedern durchzogen, die größtenteilsvon August Borsig geliefert wurden. Ohne diese neue Konstruktionstechnik, die eine weitgehende Vorfertigung der Bauteile und eine schnelle Montage ermöglichte, hätte das Gebäude niemals in einer derart kurzen Zeit errichtet werden können. Innerhalb nur eines
dreiviertel Jahres gelang es Ende des Jahres 1843, den Rohbau unter Dach zu bringen. Für die Deckenkonstruktionen wurden gemischteiserne Bogen-Sehnen-Binder entwickelt, die den Ausgangspunkt für sämtliche später in Berlin errichteten eisernen Dachtragwerke bildeten und deren Mischkonstruktion eine ausgesprochen außergewöhnliche Entwicklung darstellt. Stüler, Borsig und Hoffman wandelten hier bereits vorhandene Muster für derartige Träger dahingehend um, daß sie eine Konstruktion
entwarfen, bei der je nach Beanspruchung auf Zug oder Druck Schmiede- oder Gußeisen eingesetzt wurde. Dies war einzigartig in Europa.

Mit der Wiedereröffnung des Neuen Museums am 16. Oktober 2009 wird die Museumsinsel mit ihren 5 solitären Bauten als Architekturensemble wieder vollendet sein. Für die Öffentlichkeit ist dann das dritte Museum am Kupfergraben zugänglich: mit den Schätzen des Museums für Vor- und Frühgeschichte, wie dem Berliner Goldhut, und der weltbedeutenden Sammlung des Ägyptischen Museums und der Papyrussammlung mit der Büste der Königin Nofrete und einer Antiken Bibliothek.
Stülers Neues Museum, ein Meisterwerk der Museumsarchitektur und als Kriegsruine überliefert, wird seit 2004 instand gesetzt. Vor der Fertigstellung im nächsten Jahr (2008) und der Wiedereröffnung mit den Sammlungen des Ägyptischen Museums und des Museums für Vor- und Frühgeschichte im Oktober 2009 ist jetzt mit den Tagen der Offenen Tür der Blick auf den Stand der Arbeiten und auf das denkmalgerechte Weiterbauen nach den Plänen des Architekten David Chipperfield möglich.

++ Ein Blick in die Geschichte des Beginns ++

Am 20.1.1841 liefert von Olfers einen Bericht an den König zur Umgestaltung der Spreeinsel "zu einer stillen reichbegabten Freistätte für
Kunst und Wissenschaft". Neben den königlichen Sammlungen sollte die überwiegende Anzahl der Institute der Universität untergebracht werden und folgende Sammlungen: Gipsabgüsse
Ägyptische Altertümer Handzeichnungen, Miniaturen und Kunstdrucke, Kleinere Kunstwerke, die Vaterländischen
Altertümer, Münzen und Medaillen, historische
Merkwürdigkeiten Reliefmodelle und Ethnographische Gegenstände.

8.3.1841: Order Friedrich Wilhelm IV. mit der Zustimmung zu Olfers Bericht und dem Befehl, mit dem Bau auf dem Glatz'schen Grundstück zu beginnen und durch Olfers und den Hofbaurat August Stüler Pläne und Anschläge
anfertigen und einreichen zu lassen.

12.6.1841: Bericht Olfers mit einem vorläufigen Überschlag der Baukosten für das Neue Museum am Beispiel des Alten Museums auf 600.000 Taler.

19.6.1841: Beginn der Bautätigkeit, auleitung: Oberbauleiter C. W. Hoffmann sowie Kreye und Waesemann. Abbruch bestehender Gebäude, Baugrubenaushub. Baugrunderkundungen durch Anlage von Brunnen nur an den vier Ecken des Baugrundstücks - tiefste Senke
des Kolkes nicht erfaßt. Stüler gab als größte
6 Mächtigkeit des "Infusorienlagers" 37 Fuß/11,60 m an.

11.9.1841: Erster Pfahl der Gründung wurde gerammt, insgesamt. Es wurden 2.344 Pfähle, die längsten maßen 58 Fuß, entspr. ca. 18,20 m, mit einer aus Amerika importierten Dampframme ("Bruder Jonathan") niedergebracht.

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Architekt David Chipperfield

David Chipperfield

Richtspruch: Christian Schiel, Zimmermann, und
Andreas Göbel, Maurer

Bauherren bei Richtkranz auf

v.l.n.r.: Chipperfield, Schuster, Lehmann Schiel, Mausbach,Lütke Daldrup, Neumann, Göbel

 

Die Nord-Ost-Ecke heute: 2007

Start nach 2000:

Skulpturen des Neuen Museums

Skulpturen des Neuen Museums

2000

Fotos von der Ausstellung "Europäischer Masterplan" im Neuen Museum im Jahr 2000:

Blick in den Niobidensaal (li.) und zur Nordkuppel (re.)
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