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Feuilleton online Palast der Republik

Wider den Abrißgeist: Es lebe der Schloß-Palast!

Anne Schäfer-Junker
Berlin

ABRISS UND DANN? - X IDEEN FÜR DEN BERLINER SCHLOSSPLATZ war das treffsichere Thema für das Symposion am Samstag, den 16. Juli 2005, mit Eröffnung einer Ausstellung vom 16. Juli - 26. August 2005 im Palast der Republik auf dem Schloßplatz.

Ein Projekt von URBAN CATALYST - www.urbancatalyst.net
Kooperationspartner Volkspalast
Kuratoren: Philipp Misselwitz, Philipp Oswalt/ Urban Catalyst
Organisation: E-Heerdt, Büro für elementare Zusammenhänge/ Melanie Klofat

Hier trafen sich das Projekt von URBAN CATALYST im Rahmen von Volkspalast - Der Berg und viele junge Mitstreiter.

... "Der Abriss des Palasts der Republik ist wohl gesichert, aber die Zukunft des Schlossplatzes ist offen, denn für einen Neubau des Schlosses fehlt einfach das Geld. Eine mit Grasen und Moosen schamhaft bedeckte gähnende Leere droht einstweilen die gedankliche Leere der Beteiligten zu symbolisieren" ... so hört man es raunen durch die fest gegründeten Stahlskelette des gewaltigen Riesen am schönsten Ort auf der Spreeinsel.

Und: "Wir wollen uns damit nicht abfinden. Es ist endlich an der Zeit, den Glaubenskrieg im Geiste des Kalten Krieges - Schloss-Befürworter gegen Palast-Erhalter - hinter sich zu lassen und sich interessanteren Fragen zuzuwenden: dem Dilemma der Finanzierung eines großen öffentlichen und zeitgenössischen Gebäudes, einem innovativen Nutzungskonzept, und der Rolle des Ortes für den öffentlichen Raum der Stadt. Mit der Präsentation eines Pools an Ideen und öffentlichen Gesprächen wird die Debatte neu eröffnet."

So geschah es. Wenngleich auch die Ankündigung dieser Veranstaltung die Mitglieder des Stadtbild-Forums zu der Forderung verleitete, "Ihren persönlichen Einsatz als 'streibare' Schlossfreunde zu erbringen". Natürlich brachen die Streitereien allseits wieder nach den alten Mustern aus. Aber das sollte wohl so sein, denn die "Kindheitsmuster" wirken fort und die streitlustigen Vereinsmitglieder können wohl auch nicht mehr anders.

Jedoch: ein Funke scheint das Flämmchen neu angefacht zu haben: Großes Kreatives Nachdenken bringt manchmal die "Kulturellen Bewegungsmelder der Dichter und Denker" doch noch "zum Einsatz": Das Symposium fand statt (!) und langsam scheint sich nicht nur die männliche Logik selbst zu hinterfragen, sondern auch weibliche Weisheit scheint die Bühne wieder betreten zu dürfen. Ob das auch für die Schloßfreundinnen im Bundestag und des Berliner Stadtentwicklungssenats zutrifft?

Will sagen: Wird es einen Schloß-Palast geben?

Erfrischend aussichtsreich zu den neuen Gedanken in jeder Hinsicht der Beitrag von Nikolaus Bernau in: DIE ZEIT vom 21.7.2005. Lesen Sie ihn!

Und vielleicht auch das Buch zur Ausstellung:
Martin-Schmitz-Verlag, Funpalace 200X. Der Berliner Schlossplatz. Abriss, Neubau oder grüne Wiese? Hg. von Philipp Misselwitz, Hans-Ulrich Obrist und Philipp Oswalt, Berlin 2005, 216 Seiten, ca. 70 Abbildungen s/w, ISBN 3-927795-35-6, 18,50 Euro.

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